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Ettenheim
Samstag, 4. Mai 2024
ISSN 2698-6949
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Eigeninteresse vor Mehrheitsinteressen? Interview mit Bürgermeisterkandidat Michael Butt.

Bürgermeisterkandidat Michael Butt macht sein eigenes Problem ungeniert zu seinem Hauptprogramm für die Wahl zum Bürgermeister und verlangt den Umbau der alten Barockstadt Ettenheim zu einer behindertengerechten Stadt.

Er ist 2008 mit seiner Frau gemeinsam nach Ettenheim gezogen und hat, mitten in der Altstadt, im Bürgerstift, eine behindertengerechte Wohnung für sein selbstbestimmtes Wohnrecht gefunden. Seither stellt er seine Forderungen und verlangt, die Stadt möge die öffentlichen Wege so herrichten, dass behinderten und alten Menschen eine möglichst vollständige Teilnahme am öffentlichen Leben möglich ist. Das ist in einer alten Barockstadt mit engen Straßen und Gassen nur schwer umzusetzen, wenn die (über viele Jahrhunderte entstandene) wertvolle historische Substanz nicht beschädigt oder gar zerstört werden soll.

Der überwiegenden Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von Ettenheim ist die Bewahrung des kulturellen Erbes der alten Barockstadt wichtig. Sie sind stolz auf ihre wunderschöne Stadt, die Teil ihrer Identität ist. Viele sagen, es habe in ihrer Stadt seit vielen hundert Jahren schon alte und gebrechliche Menschen gegeben, die sich mit ihren Gebrechlichkeiten und den Behinderungen mit den vorhanden Umständen und Straßenpflastern arrangiert hätten.

Die Aufgabe, die Bewahrung des historischen Ensembles und der Denkmäler der Barockstadt mit dem Anspruch von Michael Butt in Einklang zu bringen, ist eine Akrobatik-Übung im Spagat, die kaum einem Bürgermeister gelingen kann.

Viele Ettenheimer fühlen sich bei den Forderungen von Michael Butt an manche egoistischen Zuzügler in manchem schönen Dorf erinnert, die wegen der billigen Baupreise und der Romantik zugezogen sind, aber nach dem Zuzug von den Gemeinden verlangen, die Kuhglocken oder die Kirchturmuhr abzustellen. Bei den Forderungen auf Befriedigung der eigenen Bedürfnisse fühlt sich mancher Bürger an John F. Kennedy und seine Spruch erinnert: „Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann, frage, was Du für Dein Land tun kannst“.

Unsere Befragungen unter den Wählern von Ettenheim haben ergeben, dass viele über die knallharten Forderungen von Michael Butt nicht amüsiert sind. Manche fragen, was er denn seit seinem Zuzug bereits selbst für die Stadt getan und wie viele Steuern er schon in Ettenheim bezahlt hat, wenn er nun so große Forderungen stellt und gewaltige städtische Leistungen verlangt. Es gibt durchaus viele verständnisvolle Bürger, die behinderten und alten Menschen die Wege ebnen wollen, aber auch darauf hinweisen, dass die Stadtgemeinschaft mit der Behebung jeder, durch das Schicksal auferlegten, Beschränkung überfordert sei. Für viele stellt sich die berechtigte Frage, ob eine Stadt so umgebaut werden muss, dass jeder Behinderte an jede Stelle kommt und vollwertig am selbstbestimmten Leben teilnehmen kann, oder ob es zumutbar ist, dass er nach Eintritt einer Behinderung in eine Einrichtung zieht, die auf seine Behinderungen eingerichtet ist oder die vorhandenen Beschränkungen hinnimmt. Viele Menschen müssen sich bei Eintritt des Altersschicksals bekanntlich in Altenheime begeben und eine Beschränkung ihrer Mobilität hinnehmen, weil ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr bedarfsgerecht sind.

Die Aufgabe eines Bürgermeisters besteht nicht darin, seine eigenen Interessen zu vertreten, sondern die Interessen aller Bürger abzuwägen und sie mit den städtischen Aufgaben in Einklang zu bringen. Butt rückt die Partikularinteressen ungeniert in den Fokus seiner Kandidatur. Deswegen sind, bei allem Verständnis für das Schicksal von Herrn Butt, auch kritische Fragen erlaubt.

Unsere Zeitung stellte Michael Butt 21 Fragen zu seiner Person und seiner Kandidatur.
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