„Ein guter Oberkellner, der das Wohl des Gastes im Auge hat, empfiehlt nur das Beste; ein schlechter, der nur den Gewinn des Wirtes sieht, empfiehlt was alt geworden ist und weg muss“? Diese „Anekdote“ beschreibt im deutschen Restaurant-Alltag leider manchmal die traurige Wirklichkeit.
Das Ihringer „Holzöfele“ galt bisher als das beste Restaurant von Ihringen. Peter und Marianne Birmele hatten es nicht an ihre Tochter, sondern an ihren Schwiegersohn Robert Franke verpachtet. Birmele-Tochter Christine arbeitet zwar ebenfalls aktiv mit, doch Birmele-Schwiegersohn Robert Franke zeichnet als Holzöfele-Inhaber und übernahm die Verpflichtungen aus den Pachtverträgen, den Arbeitsverträgen und die sonstigen Verbindlichkeiten. In der freien Meinung mancher Beobachter erschien Franke damit zwar wie „an die Kette gelegt“. Doch auch unter dem neuen Inhaber konnte das „Holzöfele“ von seinem guten Restaurant-Ruf zehren. Es hatte einen hohen Qualitäts-Anspruch. Am Ihringer Weinfest beteiligte sich der gastronomische Großbetrieb, der inzwischen auch ein Speisen-Mitnahme-Lädele betreibt, mit einer großen „Fress-Theke“ und einem Weinstand. Die Frankes und ihr Chefkoch, Michael Kavelmann, sollen beim Weinfest viel Essen und Wein angeschafft und gute Geschäfte gemacht haben. Doch nach Meinung neutraler Beobachter blieben sie beim Weinfest mit dem angebotenen Essen unter Holzöfeles bisherigem Restaurant-Niveau. War die gefüllte Kalbsbrust von "Kalbsbrust-Koch" Michael Kavelmann beim Ihringer Weinfest nicht der Verkaufs-Hit für "Kalbsbrust-Wirt" Robert Franke?
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