Ankunft in der Stille? Ein Besuch der Schauinsland-Halde sei eine Visite in der „Himmels-Apotheke“, meint unser Autor.
„Lass mich in Deinen Suppentopf schauen und ich sage Dir, was für ein Koch Du bist. Lass mich unangemeldet in Deine Küche und in Dein Kühlhaus schauen und ich erkenne Deine Ordnung, Deine Phantasie, Deinen Charakter und Deine Seele“.
Das sagt Werner Semmler über seine mehr als 40-jährige Erfahrung als Restaurant-Kritiker. Deshalb gelten seine Kenner-Empfehlungen als fundiert und verlässlich. Der Restaurant-Kritiker schreibt nicht über Wirte und Köche, die ihm keinen genauen Einblick in ihr nicht sichtbares Küchenreich gewähren. Für seine Hartnäckigkeit bei der Recherche hat er - vorübergehend - schon manches Hausverbot kassiert.
Jetzt hat Werner Semmler - auf dem Schauinland - nicht nur ins schöne Land geschaut, sondern tief in den Suppentopf von Thomas Messerer. Semmler beschreibt das Gesicht seiner verkosteten Sauerampfersuppe wie ein farbenfrohes Bild von Monet oder Renoir.
Der Connaisseur glaubt, der Küchenchef der Halde sei auf dem Weg zu den „Sternen“. Nicht nur zu den Sternen am 1147 Meter hohen Himmel des Schauinslands, sondern auch zu den Sternen als „Küchen-Gott“ in Baden. Die Halde unter Thomas Messerer und seiner 25-Mann-Küchenbrigade, in Oberried auf dem Schauinsland, ist Semmlers neuer Geheimtipp für Feinschmecker.
Besonders wenn Freiburg in der Hitze fast ersticke und die Sirenen für die Unterbringung der Notfälle des Herzens und des Kreislaufs ständig heulten, lache dort das Herz der Genießer der Lebenssinne und ihre Augen schauten ins schöne Land. Nach Art des Lukullus folgten dann die Schlauen nicht dem Herdentrieb, sondern ihrer Intelligenz und flüchteten in die kühlere Sommerfrische auf dem Schauinsland. Lesen Sie nachfolgend den Bericht über die Halde und seinen Küchenchef Thomas Messerer!
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