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„Ich will, dass unsere Stadt besser ist als andere“

Helmut Zimmermann (Bild: vz)

„Wein und Musik“, „Staufener Herbst“ und sogar der „Altstaufener Weihnachtsmarkt“ - viele Stadtklassiker sind nicht denkbar ohne Helmut Zimmermann. Mit guten Veranstaltungen „Frequenz ins Städtle zu bringen“, das ist sein Ziel. 2008 hat er seinen ehrenamtlichen „Halbtagsjob“ wieder aufgenommen und leitet nun zum dritten Mal die Geschicke des Staufener Gewerbevereins. 

Zimmermann ist bekannt dafür, dass er die Messlatte hoch legt. Wenn er etwas plant, dann mit ambitioniertem Ziel vor Augen. Sein Perfektionismus geht bis ins Detail. Alles muss stimmen: Angebot, Beratung, Umfeld. Selbst der Blumenschmuck. „Ich will, dass unsere Stadt besser ist als andere Städte“, bringt er seine Motivation auf den Punkt.

„Wir haben hier Glück“, sagt Zimmermann. „Staufen besitzt viele gute Fachgeschäfte, die sich ergänzen. Nicht den Einheitsbrei, den man in anderen Städten vorfindet.“ Vergleichsweise leicht sei es, hier ohne Konkurrenzdenken zusammenzuarbeiten. „Die wichtigste Aufgabe für einen Gewerbevereinsvorsitzenden ist es, die Leute immer wieder zu motivieren.“

Alles in allem gehe es den hiesigen Gewerbetreibenden gut. „In Staufen kann eigentlich jedes Geschäft florieren, wenn man entsprechenden Einsatz bringt“, ist Zimmermann überzeugt. Sein eigenes ist dafür ein gutes Beispiel. 1953 von seiner Mutter gegründet, übernahm der an der Textilfachschule Nagold ausgebildete Textilbetriebswirt Helmut Zimmermann ab 1971 die Regie. Stillstand gab es keinen, „fertig“ war der Laden nie: „Ich habe jedes Jahr umgebaut“, erzählt er. Viele Jahre galt das Modehaus als einer der führenden Herrenausstatter im Markgräflerland. 2004 entschied der Inhaber, dass es genug sei. Er gab das Geschäft „an ein gutes Pächterpaar ab“.

Stimmenkönig bei der Kommunalwahl

Die Staufener wissen, dass er trotzdem alles andere als unterbeschäftigt ist. Seit 25 Jahren Stadtrat, seit fünf Jahren Vorsitzender und Fraktionssprecher der „Freien Wähler“, seit kurzem erster stellvertretender Bürgermeister - mit 3.392 Stimmen ging er als „Stimmenkönig“ aus der diesjährigen Kommunalwahl hervor. Dazu kommen weitere Ehrenämter: Aufsichtsrat der Volksbank, ehrenamtlicher Richter am Freiburger Verwaltungsgericht, Aufsichtsrat der Stadtwerke Müllheim-Staufen. Und Hobbys? „Meine Familie“, sagt Zimmermann.

Als Stadtrat und Gewerbevereinschef sorgt der gebürtige Staufener für kurze Kommunikationswege. „Stadt und Handel gehören zusammen. Wenn die Stadt funktioniert, funktioniert auch der Handel. Und umgekehrt. Funktioniert der Handel, funktioniert auch die Stadt.“ Den Vorsitz des Gewerbevereins hatte er schon zwei Mal inne: von 1974 bis 1979 und von 1997 bis 2001. Zwei Ären, die von der Schaffung publikumswirksamer Aktionen und Veranstaltungen geprägt waren: Weihnachtsmarkt (1974), „Verkaufsoffener Sonntag“ und „Wein und Musik“ (1997), „Staufener Herbst“ (1998), „Fabelhaftes Staufen“ und der „Winterzauber“ (2008). An weitere jährlich wiederkehrende Veranstaltungen denkt er aber nicht: „Das würde die Leute überfordern“.

Christbaumkugeln und Blumenkästen

Vielmehr setzt er jetzt auf Optimierung, auf Feinschliff. Hohe Ansprüche zeigt er dabei überall, wo er anpackt. Jüngstes Beispiel sind die 700 Christbaumkugeln, die er gerade geordert hat - nach eingehender Qualitätsprüfung, versteht sich. Mit dem Baumschmuck wollen die Vereinsmitglieder übrigens in diesem Jahr erstmals die zwei großen Weihnachtsbäume auf dem Marktplatz und dem Marienplatz dekorieren - ergänzend zu den 50 Bäumen, die schon seit 1997 von den Schülern und Kindergartenkindern verziert werden. Die bilderbuchhafte Weihnachtsatmosphäre Staufens soll 2009 noch einladender wirken. „Man muss weit im Voraus planen“, betont Zimmermann.

Nicht nur wegen der besorgniserregenden Mauerrisse hat sich Zimmermann den Erhalt und die Verschönerung des historischen Stadtbilds auch für seine dritte Amtsperiode auf die Fahnen geschrieben. Und wenn mal so rein gar nichts seinen Ansprüchen genügen will, kann es auch vorkommen, dass er einfach selber etwas „erfindet“. So wie die rund 30 Blumenkästen, die seit diesem Frühjahr verschiedene Ecken der Staufener Innenstadt zieren: nach ureigenem Zimmermann-Design von Eisenkünstler Nobi Bühler angefertigt.

„Wir machen viel Stadtmarketing“ erklärt Zimmermann, „und wir sind ständig dabei, das Stadtbild zu verbessern“. Dazu gehören auch die geplanten neuen Hinweisschilder aus Metall, die bald die vielerorts sichtbaren Plakatständer der Geschäfte ablösen sollen. Oder die ab Oktober greifende Vereinheitlichung des Parkplatzsystems.

Es verwundert kaum, dass die Internetseite des 188 Mitglieder zählenden Gewerbevereins im November vom Wirtschaftsministerium für die „innovativste Online-Idee“ ausgezeichnet wird. Webmaster Helmut Zimmermann hat das Grundmodul von zwei Studenten programmieren lassen. Das Besondere: die Mitglieder finden im internen Bereich vielerlei Informationen wie Sitzungsprotokolle, Richtlinien oder Gesetzestexte. Jedes Mitglied kann zudem seine Daten jederzeit eigenständig verändern.

Für die Zukunft wagt Zimmermann einen optimistischen Ausblick. „Wir sind auf einem guten Weg“. Schließlich lockt die Fauststadt mit ihren Sehenswürdigkeiten immer wieder neue Besucher an. „Staufen hat zwar zu wenig Hotelbetten“, bedauert Zimmermann, doch nach wie vor gilt: „Die Meisten, die im Umland Urlaub machen, wollen sich auch Staufen mal ansehen“.

Autor:  vz (Staufener Nachrichten, Artikel-Nr. 1293 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 12.08.2009 19:56.

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