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Nikolausgeschenke - Umkircher Gemeinderat hat was im Sack!

Zwar bezahlt aber zu alt! Einsatzfahrzeug des DRK- Umkirch (Bild: DRK- Umkirch/ JWS)

Auch wer seinen Kalender verloren hatte, bemerkte spätestens auf der Gemeinderatssitzung am Montag, den 06. Dezember 2010, dass es sich um den Nikolaustag handelte. Wie der spendable Mützenmann hatten auch die Umkircher Gemeinderäte/Innen allerlei Geschenke im Gepäck. So kann sich die Umkircher Schülerhilfe e. V. im Jahr 2011 über eine Zuschusserhöhung, das Umkircher DRK über ein neues Einsatzfahrzeug und das Umkircher Hallenfreibad über eine neue Heiz- und Lüftungstechnik freuen. Und auch das freigiebige Gremium wie die unermüdliche Presse mussten nicht unbeschenkt nach Hause gehen: Vom Rathaus gab es einen Weck- und einen Weihnachtsmann. 

Da es keine Anträge zur Tagesordnung gab und auch die Bürger/Innen keine Fragen auf dem Herzen hatten, konnte Bürgermeister Laub unter TOP 2 die Beschlüsse aus der nichtöffentlichen Sitzung vom29. November vorlesen. In geschlossener Runde hatte man sich über den Stellenplan 2011 sowie über die Gewährung zusätzlicher Mittel für die Schülerhilfe Umkirch e. V. beraten.

Rund 320. 000 Euro für das Hallenfreibad – Energetisch und hygienisch einwandfrei
In TOP 3 des handlichen Abends galt es über die Vergabe der Sanierungsarbeiten am maroden Umkircher Schwimmbad zu entscheiden. Planer Martin Ufheil von der Firma „Solares Bauen“ fasste nochmals die Ergebnisse seiner IST- Analyse sowie die von ihm erarbeiteten Veränderungsnotwendigkeiten zusammen. Zur Energieversorgung der öffentlichen Gebäude Schulzentrum, Turn- und Festhalle und Hallenfreibad sei die Entscheidung ob semi- oder dezentrale Versorgung der Gebäude noch nicht gefallen, so Ufheil. Klar ist jedoch, dass der städtische Bauhof nicht in das Heizkonzept mit einbezogen werden wird, da er zu weit entfernt von den restlichen betroffenen Gebäuden liegt. Über die notwendigen Fernwärmeleitungen würde zu viel Energie verpuffen. Ob nun ein oder mehrere Blockheizkraftwerke zukünftig für Wärme sorgen, würde noch beraten werden.
Die energetische Sanierung des Hallenfreibades ausgenommen Heizungsanlage bezieht sich auf die Wärmeverteilung, die Warmwasserbereitung, die Lüftungstechnik so wie die stark veraltete und unzureichende Sicherheitstechnik, führte Ufheil aus. Auch die bereits vorhandene Solaranlage sollte effizienter eingesetzt werden.
Mittels neuer Technik werde der Abluft vor ihrem Auspusten in die Umwelt Wärme entzogen, was rund ¼ der bisher in die Luft geblasenen Energie einsparen wird. Ein neuer Außenluftansaugturm soll zudem für zeitgemäße hygienische Standards sorgen. Mit Hilfe einer modernen, Computer gesteuerten Mess- und Regeltechnik könnte die Wassererwärmung effektiver gesteuert werden. Die hätte zum einen den sinnvollen Einsatz der Solaranlage und zum anderen eine Wärmerückgewinnung von 82% zur Folge. Die gesamte Technik kann vom PC aus gesteuert und vie Internet sogar fern überwacht werden. Eine moderne Brandmeldeanlage, so ein hinzugezogener Brandschutzsachverständiger, sei im Falle des Umkircher Schwimmbades mit seinen baulichen Gegebenheiten sinnvoller, als der Versuch einer Abschottung mit Brandschutzklappen und Brandschutzverkleidungen. Für eine entsprechende Anlage sei von Kosten von rund 30.000 Euro auszugehen, so Ufheil auf die Frage von Tom Hirzle (SPD). Die momentane Situation allerdings sei „ein echtes Sicherheitsdefizit“. Mit einem neuen Gasbrennwertkessel werde zudem die Vorbereitung für das BHKW installiert, so Ufheil weiter. Aufgrund der Einsparungen hätten sich die Ausgaben für die neue Technik in etwa 10 Jahren amortisiert.
Claudia Weibel- Kaltwasser wollte wissen, wie lange das Schwimmbad für die Umbaumaßnahmen geschlossen werden müsse. Martin Ufheil konnte beruhigen. Die Gesamtbauzeit werde etwa zwei Monate betragen, die Schließung des Bades sei aber nur für rund drei Wochen erforderlich. Mehr über das mit der GWU an gedachte „Contracting- Modell“ wollten Erhard Haas (SPD) und Jörg Kandzia (CDU) wissen. GWU- Geschäftsführer und Rechnungsamtsleiter Markus Speck brauchte „Zeit, um das noch zu Ende zu denken“. Das „Contracting- Modell“ sieht vor, dass die GWU die Sanierungskosten von insgesamt rund einer halben Million Euro trägt, die Gemeinde im Gegenzug eine jährliche Zahlung über die Betriebskosten an den gemeindeeigenen Energieversorger zahlt. „Man sollte sich beide Varianten offen halten“, fabulierte „Graf Zahl“ weiter, was Jörg Kandzia hinsichtlich der Entscheidung zur Arbeitsvergabe merklich verunsicherte. Diese, so Speck, müsse aufgrund des Abrechnungszeitraumes für die Zuwendungen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) aber am Sitzungsabend getroffen werden. Klaus Leible (CDU) stellte fest, dass wenn die Bauarbeiten ohnehin erst im März 2011 beginnen würden, „noch genug Zeit zum Planen bleibt“.
Die vier Gewerke Heizungsarbeiten, Lüftungsarbeiten, Sanitärarbeiten und Mess- und Regeltechnik mit einem Gesamtvolumen von 319. 832, 43 Euro wurden einstimmig an drei Firmen mit den günstigsten Angeboten vergeben.
 
Übernahme von Straßenanteil in Gemeindeeigentum – „Klares NEIN zu freundlicher Übernahme“
Keinen Präzedenzfall schaffen, so die Begründung von Bürgermeister Walter Laub für den Beschlussvorschlag der Gemeinde, der Übernahme der Privatstraße „Im Zinken 32- 46“ (TOP 4) nicht zuzustimmen. Der Bürgermeister nannte allein 14 weitere Fälle von Privatstraßen in der Gemeinde, die im Falle einer positiven Entscheidung wahrscheinlich nachziehen würden. Im Gemeinderat bestand in der Vergangenheit Einigkeit darüber, nur noch Straßen in das Gemeindeeigentum zu übernehmen, bei denen es sich um Durchgangsstraßen oder die Fortführung von Fußwegen handelt. Denn mit dem Besitz besagter Straßen- Grundstücke verbinden sich auch die Kosten für Pflege und Erhalt der Straßen sowie aller darunter verlegten Leitungen, die die Privatleute natürlich gerne in Gemeindehand wüssten.
„Welches Interesse sollte die Gemeinde haben, die Straße zu kaufen“, fragte denn auch Tom Hirzle (SPD) folgerichtig. „Das kann richtig ins Geld gehen“, mahnte Jörg Kandzia (CDU), der „so leid es mir tut“ auch keinen Präzedenzfall schaffen wollte: „Einmal JA heißt immer JA!“
Es gab ein einstimmiges NEIN zum Straßenaufkauf.
 
Mehr Geld für die Schülerhilfe Umkirch e. V. - Leicht gelupfter Deckel
Weil in der nichtöffentlichen Sitzung schon vorbehandelt, gab es keine Diskussion zum Antrag der Umkircher Schülerhilfe e. V., die Förderrichtlinien zu ändern (TOP 5). Die Zahl der Betreuungsplätze wurde mit der Gegenstimme von Klaus Leible von 28 auf 30 angehoben. Das bedeutet für das Jahr 2011 Mehrkosten für die Gemeindekasse von 2.100 Euro p. a. Bis dato wurde der Verein mit 10. 500 Euro jährlich unterstützt.
 
Neues Einsatzfahrzeug für DRK- Ortsgruppe - Unschätzbare Dienste
10. 000 Euro aus der Gemeindekasse wünscht sich die Umkircher DRK- Ortsgruppe für die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeugs. Der bisherige Wagen, ein 25 Jahre alter VW T2, hat mittlerweile über 200. 000 Kilometer auf dem Buckel. Außerdem verfügt der Fast- Oldtimer nicht über eine zeitgemäße Sicherheitsausstattung wie Airbags oder ABS. Ein neues Fahrzeug würde inklusive der 17. 000 Euro teuren Spezialumbauten mit etwa 44. 000 Euro zu Buche schlagen, so die Berechnungen des DRK. Die emsigen Lebensretter haben bereits 18. 000 Euro angespart und 8.000 Euro aus Spenden mobilisiert.
Warum das neue Auto denn so viel größer sein müsse, fragte KFZ- Fachmann Viktor Horn (CDU) zu den Plänen einen Sprinter oder Fiat Ducato anzuschaffen.
DRK- Vorstand Günter Bölter erklärte, dass im Laufe der Jahre die Ausrüstung, die ein Einsatzfahrzeug mitzuführen hätte, deutlich angewachsen sei.
Für Mediziner Dr. Gerd Babucke (CDU) war es „keine Frage“, dass ein Verein, der „hohe soziale und medizinische Leistungen für die Bürger erbringt“ unterstützt werden muss. Er forderte sogar, 12. 000 Euro für ein Einsatzfahrzeug in den Haushalt 2011 einzustellen. Während Viktor Horn (CDU) sich anbot, beim Autokauf behilflich zu sein, stellte Erhard Haas (SPD) den Antrag, das Gemeindegeld zweckbestimmt für die Sondereinbauten freizugeben. Haas´ Idee wurde in den Beschlussvorschlag eingearbeitet, dem anschließend einstimmig stattgegeben wurde.
 
Unter TOP 7: Verschiedenes berichtete Bürgermeister Laub, dass das Umkircher „Bildungshaus 3- 10“ nun offiziell in das Landesprogramm aufgenommen worden ist. Weiters Gerangel gab es um das Honorar für Baumeister Willi Sutter. Der Turn- und Festhallensanierer, so Architekt Tom Hirzle (SPD), wäre mit Honorarstufe III Mitte für das besagte Projekt überbezahlt. Dieser Aussage wollten sich Walter Laub und Gebäudemanager Jochen Roser nicht anschließen.
Dunkelheit auf der Hauptstraße beklagte Christa Strecker- Schneider (UBU). Bauhof- Elektrochef Walter Reutlinger erklärte, dass im Straßenbeleuchtungsnetz im moment ein „schleichender Kurzschluss“ sein Unwesen treibe. Auch der zuständigen Badenova war es noch nicht gelungen, dem Schleicher auf die Schliche zu kommen. So was kann eventuell Monate dauern, „beruhigte“ Reutlinger.
Mehr Streuaktivität an Risikostellen wünschte sich zum guten Schluss Viktor Horn (CDU). Bürgermeister Walter Laub verwies auf den Räum- und Streuplan der Gemeinde, der von den Bauhofmitarbeitern nach Relevanz abgearbeitet würde.
 
Ein schönes Nikolausgeschenk machte der Gemeinderat der Presse: Um rekordverdächtige 21 Uhr 30 endete die Umkircher Nikolaussitzung.
Autor:  Julius W. Steckmeister (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 3605 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 07.12.2010 12:53.

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