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Freiburgs Kleinformat der Papst-Bestattung: Pontifikal-Requiem für Bischof Kirchgässner wird live übertragen.

Fur ewig in der Krypta des Freiburger Münsters eingemauert: Bischof Wolfgang Kirchgässner (Bild: Robert Kiderle)

An den großen Ereignissen der Welt können die Milliarden Menschen unseres Planeten nicht immer selbst dabei sein. Doch es gibt dafür einen machbaren Ersatz, ein Anstatt, eine Prothese: Die virtuelle Teilnahme über TV, Film, Radio und Internet. Wie stark das Bedürfnis auf Teilnahme am Erinnern und am Abschiednehmen ist, bewiesen zuletzt die Milliarden Zuschauer beim Heimgang vom heilig gesprochenen Papst Johannes Paul II. und von Südafrikas geliebtem Freiheitskämpfer Nelson Mandela. Beerdigungen sind auch „Kommunikationsveranstaltungen“. In Anlehnung an die enorme „mediale Wirkung“ wollen auch die sendungsbewussten Domherren des Erzbistums Freiburg am Donnerstag für ihren verstorbenen Weihbischof Wolfgang Kirchgässner ein „Pontifikal-Requiem“ inszenieren. Kirchgässner war sein Leben lang auf den „Gassen der Kirche“ unterwegs. Der 85-Jährige ist am 26. März 2014 im Pflegeheim "St. Carolushaus" in Freiburg verstorben. www.domradio.de und www.katholisch.de übertragen das Pontifikal-Requiem live ins weltweite Internet. Nicht Freiburgs kommunales städtisches Bestattungsinstitut erhielt den erzbischöflichen Auftrag zur Bischofs-Bestattung, sondern Karl B. Müller. Müller ist schon seit rund 50 Jahren Freiburgs „Bischofs-Bestatter“ und gilt als der Bestatter von Freiburgs „High Society“. 

 

Pontifikal-Requiem: Bischofs-Beerdigung im Freiburger Münster.

In einem bewegenden und würdigen Requiem haben am 8.4.2005 hunderttausende Gläubige auf dem Petersplatz in Rom, und viele Millionen Menschen auf den Bildschirmen der Welt, von Papst Johannes Paul II. Abschied genommen. Als der Sarg mit dem Leichnam des Pontifex zur Bestattung in den Petersdom getragen wurde, schallten "Johannes Paul"-Sprechchöre über den Petersplatz. In Anlehnung an die enorme „mediale Wirkung“ wollen auch die sendungsbewussten Domherren des Erzbistums Freiburg am Donnerstag (3.4.2014, 11;00 Uhr) im Freiburger Münster ein Pontifikal-Requiem für den emeritierten Freiburger Weihbischof Wolfgang Kirchgässner inszenieren. Die „Exsequien“ im Freiburger Münster werden laut Mitteilung des Erzbistums Freiburg live übertragen bei www.domradio.de und bei www.katholisch.de sowie auf dem Internetportal des Erzbistums (http://www.ebfr.de). "Celebrans principalis" (Hauptzelebrant) wird Erzbischof Dr. Robert Zollitsch sein. Es werden acht weitere Bischöfe sowie zahlreiche geistliche und politische Würdenträger erwartet.

Bischof Wolfgang Kirchgässner: Auf den Gassen der Kirche für die Menschen bestellt.

Der am 26. März 2014 nach kurzer und schwerer Krankheit im Pflegeheim "St. Carolushaus" verstorbene Freiburger Weihbischof Wolfgang Kirchgässner wurde am 1. Juli 1928 als Sohn eines Postbeamten in Mannheim geboren. Er studierte Katholische Theologie und Philosophie am Collegium Borromaeum in Freiburg und empfing am 30. Mai 1954 seine Priesterweihe. Im Anschluss an sein Vikariat in Lörrach und Karlsruhe wurde er 1963 Sekretär des Erzbischofs Hermann Schäufele, 1963 Pfarrer in Laufenburg, 1969 Dekan des Dekanats Bad Säckingen und 1974 Leiter der Abteilung „Pastorale Planung“ im Erzbischöflichen Ordinariat. Ab 1977 war er Stadtpfarrer am Stephansmünster und Dekan des Dekanats Breisach-Endingen. Am 29. November 1979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Drums in Tunesien und zum Weihbischof der Erzdiözese Freiburg. Der damalige Freiburger Erzbischof Oskar Saier spendete ihm mit den Bischöfen Karl Gnädinger und Anton Herre am 10. Februar 1980 die Bischofsweihe. Kirchgässners Wahlspruch lautete: „Für die Menschen bestellt“. Als Bischofsvikar war er für das Ordenswesen und als Vorsitzender des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg tätig und wurde 1981 auch Dompropst des Freiburger Domkapitels. Papst Johannes Paul II. nahm am 31. Dezember 1998 sein Gesuch um Ruhestand an. Kirchgässner zog sich als Hausgeistlicher in das Mutterhaus St. Lioba des Klosters der Benediktinerinnen in Freiburg-Günterstal zurück.

High Society-Bestatter: Müller bestattet Freiburgs Bischöfe.

Für die komplizierte Aufbewahrung, Einsargung und Beerdigung ihres Bischofs haben die Domherren des Erzbistums nicht das gut ausgestattete kommunale Bestattungsinstitut der Stadt Freiburg, sondern das Freiburger Bestattungsinstitut Müller gewählt. Müller ist schon seit rund 50 Jahren Freiburgs „Bischofs-Bestatter“ und gilt als der Bestatter von Freiburgs „High Society“. Im Mittelalter wurden auch Freiburgs Adelige, Patrizier und Prominente im Münster begraben. Nur Bischöfe genießen seit 1831 wieder das Privileg, nicht auf normalen Friedhöfen, sondern in der „Bischofsgruft“ ihrer Domkirche beigesetzt zu werden. Joseph II. von Habsburg-Lothringen, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in Wien (*13. März 1741,  †20. Februar 1790), verbot 1784 Bestattungen in Kirchenbauten; Großherzog Leopold von Baden (* 29. August 1790 † 24. April 1852) genehmigte sie 1831 wieder für Bischöfe der Kirche. Der verstorbene Bischof Kirchgässner wird nach dem Pontifikal-Requiem in der 4,5 Meter hohen (erst 1964 neu errichteten) Bischofskrypta des Freiburger Münsters beigesetzt. Dort liegen bereits die früheren Freiburger Erzbischöfe Eugen Seiterich, Hermann Schäufele und Oskar Saier. Für das Freiburger Bestattungsinstitut Karl B. Müller ist diese Bestattung eine besondere Herausforderung. Nach Informationen unserer Zeitung wurde der Leichnam des Bischofs mit der aufgesetzten Mitra sofort nach seinem Tod in das Freiburger Bestattungsinstitut Müller in der Tennenbacher Strasse 46 überführt. Dort wurde der Leichnam in einen mit einem Druckausgleich versorgten Zinksarg verbracht. Dieser Zinksarg wurde sodann fachgerecht verlötet, damit kein Geruch und kein Leichenwasser mehr austreten kann. Sechs Sargträger des Bestattungsinstituts Müller sind erforderlich, um den jetzt 160 kg schweren Sarg des Bischofs (durch die engen Gänge, 17 Stufen hinab) in die Bischofsgruft unter dem Hochaltar des Freiburger Münsters zu tragen. Der Bischofssarg wird in eine der vorhandenen 28 Grabkammern geschoben. Sie ist drei Meter tief und wird nach dem Einschieben des Bischofssarges mit Sandsteinen zugemauert. Im zweiten Stock, über Wolfgang Kirchgässner, liegt schon seit 1995 Weihbischof Karl Gnädinger. Ab Donnerstag wird  der eingemauerte Bischof Kirchgässner, der sich zu seinen Lebzeiten für die Menschen bestellen ließ, in der Bischofsgruft seine ewige Ruhe finden.
 

Autor des Artikels: Werner Semmler

 

siehe auch Kommentar "Libera me"

Autor:  wese (Regionalia Deutschland, Artikel-Nr. 9163 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 02.04.2014 11:09.

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Freiburgs Klein-Format der Papst-Beerdigung: Pontifikal-Requiem für Bischof Kirchgässner wird live übertragen. (Bild: Erbistum Freiburg)  

Beerdigung Bischof Kirchgässner (Bild: Regionalia)  

Beerdigung Bischof Kirchgässner (Bild: Regionalia)  

Beerdigung Bischof Kirchgässner (Bild: Regionalia)  

Beerdigung Bischof Kirchgässner (Bild: Regionalia)  
 
 

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