So aufmerksam erleben Lehrkräfte ihre Schüler nur selten. In der Aula der Hugo-Höfler- Realschule Breisach lauschten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 6 bis 9 den Ausführungen von Jörg Kabierske, dem Begründer von „Klicksalat“, der sich auf das Medientraining für Schüler, Lehrer und Eltern spezialisiert hat.
Im Laufe von drei Vorträgen wurden die Jugendlichen über Gefahren durch den unangepassten Gebrauch von Internet, Konsolen, PC und Handy informiert.
Anfangs sehr skeptisch, schließlich wisse man doch schon alles, wurden die Zuhörer zunehmend aufmerksamer, denn der Medientrainer schilderte schülernah und unerbittlich anhand von Beispielen, was facebook, SchülerVZ und andere Foren, in denen sich die Jugendlichen tummeln, an Gefahren bergen.
Auch das Herunterladen von Musik und Bildern aus dem Internet beleuchtete der Medientrainer kritisch und klärte die jugendlichen Zuhörer über das Urheberrecht und die empfindlichen Strafen auf, die ein Verstoß nach sich ziehen kann.
Dabei wurde Schülern und zuhörenden Lehrkräften klar, dass ein zu sorgloser Umgang mit dem Internet und vor allem die Preisgabe persönlicher Daten gefährlich ist und häufig von Betrügern und anderen Kriminellen benutzt wird, um ihre kriminellen Machenschaften zu tätigen.
Besonders erschreckend war für viele, dass selbst dann, wenn Benutzerkonten gelöscht werden, die Daten weiterhin gespeichert bleiben, wie es zum Beispiel bei facebook der Fall ist.
Kabierske machte seinen jugendlichen Zuhörern klar, dass im Übermut eingestellte Bilder im Netz auch von zukünftigen Arbeitgebern, aber auch von Ermittlern oder dem Jugendamt genutzt werden.
Am Nachmittag dann sprach Kabierske vor der Lehrerschaft im Rahmen einer schulinternen Fortbildung. Hier machte er deutlich, dass ein guter Medienschutz leider nur in Deutschland vorhanden sei, ausländische Anbieter ihm aber nicht unterlägen. So können zum Beispiel aus der „Spaßbörse“ youtube Filme mit jugendgefährdendem Inhalt hochgeladen werden. Pro Minute sind das immerhin 420 Filme.
Kabierske riet dazu, Filtermaßnahmen einzubauen, um Jugendliche von jugendgefährdenden und Gewalt verherrlichenden Inhalten fernzuhalten. Er machte aber gleichzeitig deutlich, dass Jugendliche leider auch beratungsresistent seien.
Wie gut die Schutzfilter an der Realschule funktionieren, wurde allen klar, als es Kabierske in mehreren Versuchen nicht gelang, auch nur eine der bei Jugendlichen beliebten problematischen Seiten aufzurufen.
Im Juli folgt nun ein Informationsabend für die Eltern. Dabei soll den Eltern deutlich gemacht werden, wie wichtig die elterliche Begleitung, aber auch Kontrolle der Jugendlichen bei ihren virtuellen Streifzügen ist.
(HHR/ Ulrike Bock/ JWS)