Wer geglaubt hatte, dass die Brisacher Narren nach den Mühen des Rathaussturmes und der anschließenden Machtübernahmefeierlichkeiten am Donnerstag, den 3. März 2011, abends bereits früh in den Betten gelegen hätten, wurde um 20 Uhr eines Besseren belehrt. Die unermüdliche Narrenschar hatte sich bis auf ihre Oberen zwar in Schlafanzüge gekleidet, lief aber putzmunter durch Breisachs Straßen beim traditionellen Hemdglunkerumzug.
Auf dem Sammelplatz vor dem Narrenherrschaftssitz im Breisacher Rathaus hatten sich neben buntgefleckten Gauklern und immergrünen Zunfträten allerhand weißgewandete Untertanen versammelt, um zu den Klängen des Breisacher Narrenmarsches auf verschlungenen Pfaden zum Marktplatz zu wandeln. Am Gutgesellentor wurden die Umzugsteilnehmer musikalisch von den „Bajakl Schnäpfen“ in Empfang genommen. Mit neuer musikalischer Energie ging es dann bis auf den Marktplatz, wo auf den bereits für die Gauklertage errichteten Tribünen die Musiker/Innen der Stadtmusik, der „Schädelfätzer“ und der „Bajakl Schnäpfen“ sich selbst und den Umstehenden kräftig einheizten. Anschließend verlief sich der Umzug in ungeordneter Formation in den Breisacher Gaststätten, um, trotz der Schlafanzüge und Nachtmützen, dem Bett möglichst lange fern zu bleiben.
Author: Julius W. Steckmeister (Breisacher Nachrichten, Article No. 3938 ISSN 2698-6949)