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(Ge-)wichtige Verbundenheit – Mitgliederversammlung des Freundeskreises Oswiecim

Vorstand und Freunde des Freundeskreises Oswiecim: Peter Hanselmann, Ute Gibson, Bernd Werneth, Werner Nickolai, Andrea Weiler, Klaus Stadelbacher, Christoph Müller, Reinhard Jöhle (v.l.n.r.) (Bild: J. W. Steckmeister)

Im Juni des vergangenen Jahres feierten die Breisacher/Innen im Rahmen der Europatag den einjährigen Geburtstag ihrer jüngsten Städtepartnerschaft, die zur polnischen Stadt Oswiecim. Die Verbindung zu der 40.000- Einwohner- Stadt ist exemplarisch für den Völkerverbindenden Grundgedanken der Städtepartnerschaften, weil Oswiecim für das wohl dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte steht, die Ermordung von rund 1, 5 Millionen Menschen im Konzentrationslager Auschwitz- Birkenau. Um die Verbindung zu Oswiecim mit Leben zu füllen, gründeten bereits im Juni 2007 engagierte Bürger/Innen den Freundeskreis Oswiecim e. V., der am Mittwoch, den 23. Februar 2011, zur Mitgliederversammlung eingeladen hatte. 

Mit dem Bericht des Vorstandes stieg der Vorsitzende des Freundeskreises, Professor Werner Nickolai, in die Tagesordnung ein. Unter den Aktivitäten des rund 40 Mitglieder starken Vereins im Jahr 2010 strich Nickolai neben der nochmaligen feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden zwischen Oswiecim und Breisach, die die Bürgermeister Janucz Marzalek und Oliver Rein im Rahmen der „Europatage“ begangen hatten, vor allem die zahlreichen Schüleraustausche heraus. Denn mit Schüler- und Jugendaustauschen hatte die gemeinsame Geschichte von Breisach und Oswiecim im Jahre 2005 ihren Anfang genommen.
Im vergangenen Jahr hatte es insgesamt sechs Jugendbegegnungen gegeben, berichtete Professor Nickolai. Neben der Hugo- Höfler- Realschule und dem Martin- Schongauer- Gymnasium engagiert sich auch Bernd Werneth, der neben seiner Funktion als stellvertretender Vorstand des Freundeskreises auch 1. Vorstand des SV- Breisach ist, für die Jugendbegegnungen. Waren im Jahr 2010 polnische Fußballer in Breisach gewesen, fährt die Mädchenfußballmannschaft des SV in diesem Jahr in die Partnerstadt nach Polen. Für dieses Engagement wurde dem SV- Breisach vom DFB im Rahmen der Vergabe des „Julius- Hirsch- Preises“ eine Urkunde sowie Trainingshemden verliehen.
Neu im Boot der Austauschschulen ist ab 2011 auch die Breisacher Julius- Leber- Schule, freute sich Werner Nickolai über das Gespräch mit Rektor Siegmund Früh.
Für die polnischen Besucher/Innen, kündigte die Vorsitzende Fördervereins ehemaliges jüdisches Gemeindezentrum e. V., Dr. Christiane Walesch- Schneller, für 2011 an, würden die englischsprachigen Führungen im „Blauen Haus“ noch weiter ausgearbeitet werden.
Als äußerliches Symbol der Städtepartnerschaft sind, so Nickolai weiter, inzwischen auch Name und Stadtwappen Oswiecims auf den Partnerstadttafeln an Breisachs Ortseingängen gelandet. Allerdings wünschte sich Nickolai noch ein passendes „Serdecznie witamy!“ (Herzlich willkommen!) für die schicken Schilder.
Seit kurzem verfügt der Freundeskreis auch über eine Homepage, auf der der interessierte Internetuser alles über die Aktivitäten des Vereines und die Partnerstädte erfahren kann, berichtete der Vorstand weiter.
Momentan, bedauerte Nickolai, sei es allerdings ein wenig schwer, Kontakt mit der Partnerstadt aufzunehmen. Bei der Bürgermeisterwahl Ende 2010 war Janucz Marzalek nicht im Amt bestätigt worden. Kurz nach den Wahlen hatte sein Nachfolger Jacek Grosser jedoch einen Herzinfarkt erlitten, so dass Marzalek die Amtsgeschäfte kommissarisch auf unbestimmte Zeit weiter führt.
Abschließend dankte Nickolai der Stadt Breisach, namentlich Bürgermeister Rein und Hauptamtsleiter Harald Bitzenhofer, für die gute Zusammenarbeit. Ein weiteres Dankeschön gab es für Vereinsmitglied Pfarrer Peter Hanselmann und die Evangelische Martin- Bucer- Gemeinde, nicht zuletzt für die zur Verfügung Stellung des Gemeindesaales.
Kassenführerin Andrea Weiler freute sich bei ihrem Bericht über Spendeneinnahmen von rund 2.200 Euro. Für die Kassenprüfer bestätigte Gerd Müller, dass die Kasse „sehr ordentlich geführt ist“, so dass der Vorstand einstimmig entlastet wurde.
Unter Verschiedenes wies Werner Nickolai daraus hin, dass die VHS Westlicher Kaiserstuhl- Tuniberg ab dem 14. März erstmals einen Polnisch- Sprachkurs für Anfänger anbietet. Dieser würde jedoch erst ab fünf Kursteilnehmern/Innen zu Stande kommen. Wer also Interesse hat, die polnische Sprache zu erlernen, sollte sich rasch bei der VHS anmelden. Der Kurs umfasst 12 Termine, die jeweils montags von 18. 30 bis 20 Uhr liegen. Die Kursgebühr beträgt 85 Euro. Mehr zum Polnisch- Kurs gibt es unter www.vhs-breisach.de. Alles über den Freundeskreis Oswiecim findet man auf der neuen Homepage: www.freundeskreis-oswiecim.eu.  
 

Autor:  Julius W. Steckmeister (Breisacher Nachrichten, Artikel-Nr. 3888 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 26.02.2011 17:39.

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