Kunst kommt von Können, nicht von Wollen. Käme das anspruchsvolle Wort von Wollen, müsste sie ja „Wulst“ oder „Wunst“ heißen. Das gilt natürlich auch für die hohe Kochkunst. Es gibt unter den vielen Köchen des Landes viel mehr „Woller“, als wahre „Könner“. Nur wenige Köche unseres Landes hatten wirklich auch die besten Lehrer.
Viele Köche flüchten sich inzwischen in bequeme „Raster-Menüs“, die sie wochenlang in gleicher Zusammenstellung langweilig auf ihrer Speisekarte anbieten. Viele Gastronomen sparen inzwischen sogar, trotz erhöhter Preise, an feinen Tischdecken. Sie lassen die Arme ihrer Gäste unhygienisch auf dem Schweiß der Vorbesucher oder auf der, mit Chemikalien feucht abgeriebenen, oft noch nicht ganz trockenen Tischplatte, auflegen. Objektive Restaurant-Tester müssten diese Bequemlichkeit kritisieren, statt sie als "moderne Billig-Masche" zu akzeptieren und wegzuschauen. Unbestechliche Restaurant-Kritik muss Qualität und Niveau heben und Fleiß, Können, Sorgfalt, Sauberkeit und Hygenie belohnen. Statt dessen nicken inzwischen viele Restaurant-Kritiker die Senkung des Tisch-Niveaus durch fehlende Tischdecken und die bequeme Vereinfachung auf ein monatelanges DAUER-MENÜ einfach ab, werfen die Flinte ins Korn und fliegen (wie Michelins Flintenflügel?) einfach lobend und arrogant davon, in ihren selbst gemachten, billigen, emotionalen Sterne-Himmel. Seriöse Restaurant-Tester sollten das gesamte Machwerk des Kochs bewerten und nicht ein eigenes "Sterne-Machwerk" kreieren, ohne das bewertete Restaurant mehrfach getestet zu haben. Ein Restaurant, das die feine Tisch-Kultur billigen, schmalen "Tischläufern" und flüssiger "Spüli-Putz-Chemie" geopfert hat, würde von mir niemals Sterne bekommen.
Ich selbst beurteile ein Restaurant nur, wenn ich es mindestens fünfmal selbst getestet habe. Mein Urteil über Axel Frey ist danach sicher: Axel Frey ist nach seiner Lehre bei den besten Köchen und mit seiner Expertise und seiner Kreativität ein wahrer Könner. Frey ist, ohne jeden Zweifel, einer der besten Köche Badens! Er müsste demnächst Sterne bekommen, wenn Michelin objektiv urteilen würde.
Er kocht in der von seinen Eltern Adolf und Gabi Frey aufgebauten „Rebstock-Stube“ in Denzlingen, die er von ihnen übernommen hat. Weil Axel Frey beim besten badischen Koch des Jahrhunderts, beim legendären Küchen-Künstler Alfred Klink (früher Küchendirektor des Colombi-Hotels), bei der vielleicht besten Köchin Deutschlands, bei Douce Steiner, (Gourmet-Tempel Hirschen in Sulzburg), bei "Frankreichs Küchengott" Haeberlin und bei seinem Vater Adolf Frey in die Lehre ging, ist er ein Künstler für die beste badisch-französische Küche. Ich denke, Axel Frey gehört derzeit ohne jeden Zweifel zu den besten Köchen Badens.
Es gab viele großartige Gastronomen, Wirte und Köche in Baden, doch diese „Sterne der allerfeinsten badischen Küche“ gingen mit der Zeit unter, weil ihre Kinder sich das nicht mehr antun und nicht mehr in der arbeitsreichen Küche stehen wollten. Die Familie Frey zählt zu den legendären und ganz außerordentlichen Gastronomen im Breisgau. Adolf Frey hielt über viele Jahrzehnte sein hohes Qualitätsversprechen. Adolf Frey und auch Alfred Klink kamen aus der Schule des damaligen Gourmet-Tempels „Erbprinz“ in Ettlingen, zu dem nach dem Krieg ganz Deutschland und halb Europa „ZUM SCHLEMMEN“ pilgerte. Adolf Frey baute den Rebstock mit einer begnadeten Wirtin auf: Mit Gabi Frey. Sie war nicht nur in menschlicher Hinsicht ein wahrer Engel, sondern auch die Tochter des legendären Engel-Wirts Berthold Hagenmeier aus Horben, des damaligen Doyen der badischen Gastronomie. Als Gabi Frey am 12. März 2020 nach schwere Krankheit starb, brach für die Familie eine Welt zusammen; sie hatten ihren Mittelpunkt verloren. Viele befürchteten nach Gabis Tod das Ende einer Legende und den Untergang des Rebstocks. Doch Vater und Sohn hielten zusammen. Sie renovierten ihren Rebstock und setzten die Tradition fort, ehrliche Qualität zu bieten. Ihre feinste Küche ist nicht Zufall, sondern das Ergebnis ihres Könnens, ihres Einsatzes und ihrer wahren und genialen Kochkunst. Bei Axel Frey gibt es nicht nur immer das Gewöhnliche und das Bewährte, sondern auch das Besondere. Während viele Gastronomen ständig massenhaft gezüchteten Lachs und Zander kochen oder verkochen, gibt es bei Frey auch öfters die feinsten Edelfische und Krustentiere, Seezungen, Sankt-Peter-Fisch oder Hummer.
Nachdem ich in den letzten 50 Jahren tausende verschiedene Restaurants, Köche und Speisezubereitungen verkostet habe, zähle ich Axel Frey zu den derzeit besten Köchen in Baden.