Freiburgs SC verkauft Spieler-Gold Cissé; gegen Papier-Geld! Hamann verzockte 345 000 Euro in einer Nacht - Dortmund kein kleines Licht mehr.
Freiburgs SC verkauft Spieler-Gold Cissé: gegen Papier-Geld! (Image: Regionalia)
SPLITTER aus der Fußball-Bundesliga: Der Ball rollt wieder. Die Fußball-Bundesliga startet in die Rückrunde. Ohne Papiss Demba Cissé allerdings. Denn der Freiburger Super-Stürmer hat der Bundesliga „Adieu“ gesagt und ruft ab sofort „hello Premier-League“. Cissés Traum ist wahr und der SC Freiburg mit ihm endlich reich geworden. Das SC-Girokonto wird jetzt mit Millionen Euros gefüllt, doch der Giro dreht sich weiter: Im Kreis um neue Spieler die passen, und den Abstieg verhindern sollen. In Dortmund müssen sie sich derweil eine neue Taktik überlegen. Nach dem Millionen-Transfer von Marco Reus nimmt dem BVB die Rolle des kleinen und klammen Emporkömmlings niemand mehr ab. Außerdem lässt der bayerische Profi Breno den Fußball-Fan fremdschämen, und Ex-Nationalspieler Didi Hamann beichtet.
SC Freiburg: Nun ist er also doch noch „abgezwitschert“. Was die Vögel seit Monaten von den Dächern gepfiffen haben, ist Realität geworden. Super-Stürmer Papiss Demba Cissé verließ den Freiburger SC und hat dem Breisgau-Klub eine satte Einnahme beschert. Cissé hat dem kleinen Freiburg lange die Treue gehalten. Doch sein Traum ist die englische Premiere-League. Von einer 12 Millionen Euro Ablöse-Summe aus Newcastle ist die Rede. Dabei hatte der scheue Fußball-Star aus dem Senegal sich gerade erst eine Blick über Freiburgs Dächer gegönnt: Er hatte sich in Freiburgs Unterwiehre ein Penthaus-Wohnung gekauft. Dort bekochte der leidenschaftliche Hobby-Koch schon mal gute Freunde. Jetzt sagen die Freiburger: "Adieu Chéri Cissé - MERCI POUR GRAND MONEY! Der SC Freiburg hat Papiss Demba Cissé viel Spass, viele Tore und sehr viel Geld zu verdanken. Ist der umstrittene Manager Dirk Dufner mit der Millionen-Einnahme für den SC damit wieder aus der Schusslinie? Zumindest hat er jetzt finanziell die Kurve noch kratzen können. Mit und durch den Verkauf des Spieler-Goldes Cissés ist der SC Freiburg jetzt reich geworden. Zumindest an Papier- und Giralgeld-Euros. Jetzt wird Dufner daran gemessen werden, ob er damit "Qualität oder Schrott" einkaufen wird. Viele Freiburger Fans hatten dem „Herr über die Freiburger Transfers“ übel genommen, dass unter ihm der sympathischen Capitano Heiko Butscher abgesägt wurde. Morgen, beim Heimspiel gegen Augsburg, könnte es Proteste und Sympathie-Bekundungen geben. Butscher war beliebt, bei den Fans und den Medien. Doch Eitelkeiten, so wird gemunkelt, spielten mittlerweile eine große Rolle beim Verein an der Schwarzwaldstraße und so musste der oft in der Öffentlichkeit stehende Butscher neben vier weiteren Profis gehen. Besser gesagt, sie sollen gehen. Denn zei Profis haben noch keinen neuen Club gefunden. Der Verteidiger Felix Bastians hat erst einen Vertrag ab dem Sommer in Berlin. Sie alle müssen weiter vom SC bezahlt werden. Ein kluger Schachzug? Die Presse berichtete schon, dass es Konflikte zwischen dem Vorstand und dem Manager gab. Doch das ist Schnee von gestern. Der Sportclub hat sich "bewegt" und kann nun die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen. Das SC-Girokonto ist jetzt prall gefüllt und alle werden zunächst einmal zufrieden sein. Jetzt braucht der SC im neuen "Keller-Giro" gute Augen und viel Auswahl-Glück.
Borussia Dortmund: In der Ecke des Außenseiters hat es sich der BVB Borussia Dortmund richtig schön gemütlich gemacht. Die Westfalen sind der amtierende Meister der Bundesliga, doch sie verkündeten immer wieder und nicht ohne Hintergedanken: Die Bayern sind und bleiben das Maß der Dinge. Von den Münchnern sieht man sich meilenweit entfernt. Das Understatement klappte ganz gut, doch damit ist es jetzt vorbei. Denn seit die Schwarz-Gelben Marco Reus verpflichtet haben, tut sich die Öffentlichkeit schwer mit der Zurückhaltungs-Taktik der Dortmunder. Für die stattliche Summe von 17 Millionen Euros wechselt das Super-Talent zum Klopp-Team. Solche Beträge ist man nur von den Bayern gewohnt. Die Stuttgarter, Hamburger, Leverkusener und die einkaufswütigen Wolfsburger können da nicht mithalten. Die sympathischen Dortmunder strickten weiter an der Legende, dass Reus wegen der tollen jungen Mannschaft und deren Perspektiven nach Dortmund gewechselt ist. Glauben muss man das nicht.
Borussia Dortmund II: Der Rückrunden-Auftakt wird für die Dortmunder beim großen Hamburger SV zur schweren Prüfung. Ein „Rumpel-Start“ droht. Denn mit Mario Götze müssen die Dortmunder ihren besten Kreativ-Spieler ersetzen. Auch ihr Torwart Roman Weidenfeller und dessen Ersatz sind äußerst fraglich. Allerdings haben die Dortmunder in der Vorrunde schon des öfteren Verletzte angekündigt, die dann doch aufliefen.
Werder Bremen: Eine unscheinbarer Profi macht große Karriere? In Nürnberg galt Andreas Wolf als ein Verteidiger mit begrenztem Können. Er macht alles aus seinen Möglichkeiten, hieß es. Für einen besseren Vertrag reichte es nicht. Doch dann wechselte der Abwehr-Haudegen überraschend zum seriös geführten und international tätigen SV Werder Bremen und spielte dort eine gute Rolle. Und jetzt? Der glorreiche AS Monaco hat die Fühler nach Wolf ausgestreckt. Nach unseren Informationen ist der Deal praktisch perfekt. Monaco ist zwar momentan nur ein Zweitliga-Klub, doch für den unscheinbaren Wolf ist der Verein von europäischem Ruf ein Aufstieg, der ihm nur wenige zugetraut hätten. Ein unscheinbarer Profi macht Karriere...
FC Bayern München: Nur noch Fremdschämen kann man sich für den jungen Verteidiger Breno vom FC Bayern München. Der Klub half ihm großherzig aus der Patsche, nachdem der Spieler sein Haus angeblich angezündet hat, was ein großes Medien-Echo fand (wir berichteten). Noch immer wird gegen den Brasilianer wegen schwerer Brandstiftung ermittelt. Im Frühjahr wird die Anklageerhebung in dem Fall erwartet. Die Bayern zahlten angeblich sogar die hohe Kaution von etwa 500 000 Euro und besorgten dem Profi-Fußballer eine neue Bleibe. Der Dank folgte schon bald. In einem Freundschaftsspiel kam Breno nicht zum Einsatz und daraufhin twitterte er, dass die Bayern „eine Sauerei“ mit ihm machen. Die Funktionäre nahmen sich Breno zur Brust und der gelobte Besserung. Doch nur ein paar Tage später folgte der nächste „Vorfall“. Breno hatte sich beim Verein krank gemeldet. Bis kurz vor Mitternacht war er aber dann im Tatoo-Studio. Es musste anscheinend dringend die Botschaft "Der Glaube an Gott lässt uns das Unglaubliche glauben, das Unsichtbare sehen und das Unmögliche realisieren" auf seinem Unterarm verewigt werden. Die Bayern-Bosse sind nun verständlicherweise schon wieder nicht erfreut. Denn die Handlungen eines Profis können irgendwann auch ein schlechtes Licht auf den Klub werfen. Doch die Klub-Bosse um den klugen Uli Hoeneß schlagen nicht auf ihn ein. Brenos Abschied dürfte dennoch beschlossene Sache sein. Einen ähnlich verständnisvollen Klub dürfte Breno zukünftig aber nicht mehr finden.
Fußball allgemein: In unregelmäßigem Abstand erhält die Außenwelt Einblick darüber, wie es in der Profi-Welt mancher Fußballer zugeht. Wenn eine Hotelparty mit leicht bekleideten jungen Damen an die Öffentlichkeit gerät, sind alle ganz überrascht. Oder wenn herauskommt, welche Summen ein Franck Ribery in einschlägigen Etablissements liegen lässt, ist die (gespielte?) Empörung groß. Doch was ist schon zu erwarten, wenn junge Männer einsam in einer neuen Stadt sind und so viel Geld zur Verfügung haben, wie die meisten im gesamten Leben nicht. Die meisten Klubs kümmern sich nicht. Der ehemalige Nationalspieler Didi Hamann hat nun veröffentlicht, wie es ihm in seiner Zeit in der Premier-League Englands erging. Dort gibt es weltweit die höchst dotierten Verträge für Fußballer. Nachdem ihn seine Frau verlassen hatte, griff Hamann zur Flasche und gab Unsummen für Cricket-Wetten aus. In einer Nacht verlor der frühere Bayern-Star bei einer Platzierung auf Südafrika gegen Australien 345 000 Euro. „Ich denke, in einigen Punkten werden Fußballer nie erwachsen“, schreibt er in seinem nun veröffentlichten Buch. Warum er die für ihn wenig rühmlichen Details der breiten Öffentlichkeit verrät? Seine nächtlichen Wetten haben ihm Schulden von fast 1 Million Euro eingebracht.
Fundstück der Woche: Den Madrilenen von Real geht es offenbar langsam auf die Nerven, dass sie immer wieder den kürzeren ziehen gegen den ungeliebten Erzrivalen aus Barcelona. Kurz aber schmerzvoll, tritt Madrids Pepe dem derzeit besten Fußballer des Planeten Lionel Messi beim „Clasico“ auf das Handgelenk. Pepe hat sich inzwischen öffentlich entschuldigen müssen. Manche Profis wissen noch immer nicht, dass die Kameras heutzutage vermutlich sogar einen Floh auf dem Rasen sichtbar machen können.