Immer mehr Schweizer, die auf ihren Geldbeutel achten und sparsam haushalten müssen, fahren jetzt zu Hieber. „Hieber’s Frische Center“, die deutschen EDEKA-Märkte des erfolgreichen Lebensmittelhändlers Dieter Hieber, verzeichnen Schweizer-Kunden-Stürme und Franken-Umsatz-Rekorde. Die reichen Schweizer fahren gleich in die Luxus-Restaurants jenseits der Grenze. Sie sind schlau und geübt in Understatement und führen ihren Reichtum nicht so gerne ihren eigenen Landsleuten vor. In Blansingen „singen" jetzt gut betuchte Leckermäuler diese Lebens-Botschaft des französischen Lyrikers Charles Baudelaire durchs sonnige Markgräfler Land: „Es gibt kein schöneres Vergnügen, als einen Menschen dadurch zu überraschen, dass man ihm mehr gibt, als er erwartet hat“. Für die anspruchsvollen Gourmets aus der nahen Schweiz werden auf der Rückseite des „Isteiner Klotzes“ derzeit die höchsten Feinschmecker-Erwartungen geweckt.. In der Alemannenstraße, im beschaulichen Winzerdorf Blansingen im Markgräfler Land (Gemeinde Efringen-Kirchen), kocht sich aber kein Alemanne in die Sterne der Gourmets. Feine Hamburger und Westfalen haben dort Einzug gehalten: Weiser & Weisser. Trauben-Wirt Stephan Weisser ist Hamburger, sein Chefkoch Henrik Weiser Westfale. Beide lernten ihr Handwerk in Hamburg. An der Hamburger Alster sammelte Koch-Künstler Henrik Weiser seine Küchenerfahrungen mit Enten und anderem Geflügel: Er kochte dort im „Le Canard“ und im „Tafelhaus“ von Christian Rach. Jetzt leiht der Sterne-Koch Henrik Weiser (mit einem S) seine Küchen-Weisheiten dem Blansinger Trauben-Wirt Nikolai Weisser (mit zwei S). Das Duo Weiser & Weisser ist derzeit (neben der Edel-Weinstube „Zum Küfer“ in Ihringen) der weitere badische Küchen-Hit bei verwöhnten Gourmets. In der Traube kocht man auf allerhöchstem Niveau und bietet Hamburger Noblesse. Doch während man im „Zum Küfer“ wegen dem ausgezeichneten Preis/Leistungsverhältnis stets auch viele Ihringer findet, sieht man in der Traube nur selten Blansinger beim Geschmacks-Gipfel-Erlebnis. Ein Blansinger: „Für uns hat die Traube zu gesalzene Preise. Das ist ein Lokal für die Haute-Volée der oberen Zehntausend.“ Trauben-Gäste müssen auch damit rechen, dass es längere Zeit die gleiche Speisekarte gibt und sich bei guter Besetzung (wegen der schmalen Personalausstattung der Küche) das Diner in die Länge ziehen kann. Das „Ess-Timing“ der Mitesser am Tisch kann sich dadurch verschieben. Die Traube hat nicht die Koch-Reserven des genialen Alfred Klinik und seines legendären Freiburger "Colombis".
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