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Umkirch
Sonntag, 5. Mai 2024
ISSN 2698-6949
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Der Tod eines Umkircher Giganten: 91-jähriger Riesen-Mammutbaum im Schlosspark musste sterben.

Umkirch hat viel Gigantisches, und auch einige ganz lange Sachen; neben Umkirchs berühmt-berüchtigter „langen Bank“. Viele der „Umkircher Türme“ ragen hoch in Umkirchs Himmel; manche haben längere Hälse als Kamele. Einige leuchten ganz hell, andere funken oder sind knallrot, rabenschwarz oder grasgrün. Gewisse Türme sind in den oberen Stockwerken schlechter „möbiliert“ als in den unteren. Zu den „Langen“ in Umkirch gehören u.a.: Der Kirchtum von Sankt Mariä, die Funktürme von Polizei und Mobilfunk, der rote Rathaus-Turm, der schwarze CDU-Turm in Form von Bürgermeister Walter Laub oder die Hochhaus-Türme am Eingang von Umkirch. Einer der stillen Giganten Umkirchs musste heute sterben: Der größte Mammutbaum Umkirchs war eine „Majestät“ unter den Bäumen der Region. Sein botanischer Name lautet: „Sequoiadendron giganteum“. Der Mammutbaum aus der Gattung der Sumpfzypressen-Gewächse wird auch „Wellingtonie“ oder „Riesen-Sequoia“ genannt. Am Mittwoch (26.10.2011) musste Umkirchs „Giganteum“ sterben, aus gesundheitlichen Gründen. Es war ein trauriger Tag für all jene, die dieser Natur-Zeuge über viele Jahre stumm begleitete. Der 91 Jahre alte Großbaum stand im Schlosspark des Fürsten von Hohenzollern. Er hatte einen Umfang von 7,5 Meter und eine Höhe von über 40 Meter. Das Gewächs aus der Taxodium-Familie der Bäume wurde 1920 unter Friedrich Fürst von Hohenzollern in den Umkircher Schlosspark gepflanzt. Das Baum-Monster hatte alle Stürme der letzten 91 Jahre überstanden. Sowohl seine unteren als auch seine oberen Stockwerke waren noch voll vital und leuchteten und dufteten weit über den Schlosspark hinaus. Besonders im Winter war der immergrüne Baum-Riese ein weit sichtbarer grüner Leucht-Turm. Nur eine alte Kiefer im Park überragte ihn noch um einige Meter. Bis zu 2500 Jahre alt hätte der Baum werden können, doch jetzt musste er vorzeitig gehen. Er wurde ein Opfer der „Verkehrssicherung“ im Umkircher Schlosspark. Gesunde Riesenmammutbäume werden praktisch nie lebend vom Sturm geworfen, wenn sie keine Wurzel oder Stammschäden aufweisen. Nach dem Umbau der Orangerie nahm der neue Fürst wohl eine Güter-Abwägung vor. Man stellte sich in Sigmaringen wohl die Frage, was im Zweifel als wichtiger anzusehen ist: das jetzt für viel Geld umgebaute Denkmals aus Stein (die fürstliche Orangerie) oder das Baum-Denkmal. Bei einem massiven West-Sturm hätte es das Natur-Wunder nämlich auf die fürstliche „Orangerie“ umwerfen, und einen gewaltigen Vermögens-Schaden anrichten können. Seit fast 20 Jahren hatte der Baum einen Stammschaden und es wird vermutet, dass ihm dieser durch Wäsche-Lauge zugefügt wurde, die baumunkundige fürstliche Wäscherinnen vor Jahrzehnten dort wohl öfters ausgekippt hatten. Der Mammutbaum ist an sich sehr widerstandsfähig. Der Baum „baut“ sich so, dass er mit seiner faserigen und dicken Rinde (und seiner schwammige Schutz-Borke) in seinem bis zu 2500 Jahre langen Lebens-Zyklus sogar Waldbrände überstehen kann. Das Fürstenhaus entschied sich für eine Entfernung des Baumes, weil Gebäude-Versicherungen im Falle von höherer Gewalt (Sturmschäden) in der Regel dann eine Leistung ablehnen, wenn die umgestürzte Bäume vor dem Sturm bereits einen Schaden hatten. Raimund Friderichs, der Forstbetriebsleiter des Hauses Hohenzollern, hatte den Mammutbaum nach Angabe der Fäller wohl zuvor besichtigt und für „schlachtreif“ befunden. Das tonnenschwere Monster wurde nach seiner Fällung mit Spezialfahrzeugen sofort aus dem Schlosspark entfernt.
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