Geschmack braucht Information, Intelligenz, Sinne und Urteilskraft: Und dafür braucht man Licht. Licht und Energie ist der Vermittler zum Gehirn. Die Sonne macht das Leben. Ohne Licht keine Schicht, sagen die Bergleute – ohne warmes Licht gibt’s keinen schönen Gutshof bei Nacht, sagen vernünftige Umkircher Gemeinderäte. Doch wo Dunkel oder Unwissenheit über den Augen liegt, da kann bekanntlich kein Licht hinein. Und das gilt offensichtlich für einige gewaltsamen „Modernisierer“ des Gutshofes. Was jedenfalls der Gutshof-Architekt Volker Rosenstiel bisher den Umkirchern als Beleuchtung für den Gutshof vorstellte, erzeugt nicht den Eindruck, als verstünde Rosenstiel viel von Licht. Der Gutshof ist auf dem Weg, provinziell, oder nach modernistischer Rosenstiel-Mode, beleuchtet zu werden. Doch dort wo die Sonne unter geht gibt’s auch Schatten und dann es ist besser, Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen. Deswegen ist konstruktive Kritik jetzt das Mittel, Licht für bessere Erkenntnisse zu bringen und die Verantwortlichen zur selbstkritischen Reflexion bei der Beleuchtung des Umkircher Gutshofes zu ermuntern. Bessere und neutrale Ratgeber wären jetzt das Mittel, Beleuchtungs-Fehler zu vermeiden. Lampen-Dealer sind nicht unbedingt geeignete Berater, weil sie eigene Interessen haben. Nach mehreren „Lampen-Shows“ sind die Gemeinderäte noch immer im Konflikt und keiner traut sich wohl, die Wahrheit in einem Satz auszusprechen: Keine der neuen, modernistischen Lampen riss die Gemeinderäte vor Begeisterung vom Hocker – nur die bisherigen alten Gutshof-Lampen gefallen allen Gemeinderäten. Denn nur die bisherigen „Altstadt-Leuchten“ des Gutshof machen den Gutshof „heimelig“ und finden das Herz der Gemeinderäte. Das Gute liegt also so nah, wenn man auf Rosenstiels seltsamen Geschmack pfeift und ihm die rote Laterne gibt.
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