Auf seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am Montag, den 20. September, hatte sich der Umkircher Gemeinderat mit einer knackigen Tagesordnung, vor allem aber mit sich selbst auseinanderzusetzen. Bei der Beleuchtungsfrage knipsten sie das Licht für die Moderne an und gaben ihrem privaten Geschmack den Vorzug vor den alten historischen und stilistischen baulichen Gutshof-Gegebenheiten. Die bisher auf dem Gutshof stehen Altstadtlampen werden durch die moderne „Trixlux“ ersetzt; runde 100.000 Euro wird die Beleuchtung des Gutshofes am Schluss die Steuerzahler kosten. Roswitha Heitzler meinte, dass sie sich bei den Lampen für das „Junge-Moderne“ entscheiden wolle. Mancher ältere Zuhörer im Saal dachte, bei der nicht mehr ganz jungen Langzeit-Rätin, an ein Jugend-Kult-Plädoyer für „Lederhose mit Zylinder“, will heissen für einen unpassenden Stil-Mix-Geschmack; wie saurer Hering und Himbeer-Marmelade. Ein Ratsmitglied kommentierte den Beschluss seiner Kollegen nach der Sitzung: „Ikea-Geschmack im alten Umkircher Wohnzimmer“. Und aus dem vom Bürgermeister zur Platz-Belebung vorgeschlagenen Wasser-Sprudler-Feld, für runde 80.000 Euro, wurde zuerst ein klares NEIN und dann am Schluss doch das sprichwörtliche Umkircher JEIN. Es wird wohl irgendwann, irgendwie, irgendwo kommen wie das Amen in St. Mariä. Doch im „INNERN“ tauchten zwischen den Volksvertretern/Innen teilweise tiefe Gräben auf. Die nicht immer ganz reibungslose Zusammenarbeit zwischen ihnen, dem Bürgermeister sowie den Gemeinde-Bediensteten war, obwohl nicht auf der Tagesordnung, das zentrale und heisse Thema des langen Sitzungsabends.
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