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Dienstag, 19. März 2024
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Bohrt Schandelmeier mit Boschert am Bohrerhof?

Bohrt Schandelmeier mit Boschert am Bohrerhof? (Bild: Regionalia)

„Und tschüss!“ - diese zwei Worte könnten in der Ihringer Winzerstube, einem Betrieb der Unternehmensgruppe der Familie Schandelmeier, noch öfters fallen. Das mussten schon einige ihrer Angestellten auf dem Anfänger-Weg der Schandelmeiers in die Gastronomie erfahren. Derzeit ist von diesen zwei Worten die außergewöhnliche Location „Bohrerhof“ von Petra und Bruno Bohrer in Feldkirch im Markgräfler Land stark betroffen. Jetzt finden sich Ex-Angestellte von ihnen wieder in der Ihringer „Winzerstube“. Und die sagenhafte „Schwarzwälder Kirschtorte“ schmeckt seither in der "Winzerstube" fast gleich wie im "Bohrerhof". Der neue Winzerstuben-Geschäftsführer und Ex-Bohrerhof-Chefkoch Daniel Boschert schrieb Bohrerhof-Kunden an und empfahl ihnen einen Besuch in seiner neuen Wirkungsstätte. Mit den „Humanressourcen“ des Ex-Bohrerhof-Personals könnte die Winzerstube endlich auf Erfolgskurs kommen. Doch viele Gastro-Unternehmer machen sich jetzt Sorgen, dass dieses Beispiel Schule machen könnte. Was wäre, wenn die Ex-Angestellten von Restaurants, Hotels und Weingütern die Kundenadressen ihrer früheren Arbeitgeber bei ihren Wettbewerbern benutzen würden? Fühlen sich da etwa manche an die Affären um Bankdaten erinnert? Ein Gastronom, der nicht genannt werden wollte, kommentierte die zunehmend aufkommenden Abwerbemethoden seiner Branche so: „Dirty tricks fallen auf ihre Urheber zurück”. Colombi-Burtsche hat das alles nicht nötig. Er testet bei seinen Gästen derzeit das "Gaumen-Zitzeln" mit Daniel Zitzelsberger. 

Personal-Rochade im erfolgreichen und beliebten "Bohrerhof" ?

Das großen Palmen-Zelt-Restaurant und die schöne Garten-Terrasse der Bohrers erfreute sich in den letzten zehn Jahren wachsender Beliebtheit. Nicht nur, weil man dort das Landleben genießen kann, sondern auch, weil viele Produkte hier sichtbar frisch und lecker vom Acker auf den Teller kommen. Auf dem „Bohrerhof“ wachsen Spargel, Salate und Gemüse. Der „Bohrerhof“ präsentierte damit „Land Life“ authentisch. In den letzten zehn Jahre wurde sorgsam Personal gesucht und geschult, und damit immer mehr zufriedene Restaurant-Kunden gewonnen. So fand man sogar eine polnische Köchin und Bäckerin, die es während ihrer rund 13 Jahre langen Tätigkeit im „Bohrerhof“ lernte, das Rezept für Bohrers leckere und berühmte „Schwarzwälder Kirschtorte“ originalgetreu umzusetzen. Als Küchenchef gewann man Daniel Boschert. Der war zuvor wirtschaftlich im „Landgasthof Pfauen“ in Umkirch gescheitert, ist jedoch ein begabter Koch. Die tüchtigen und bodenständigen Bohrers stellten ihrem Küchenchef alles zur Verfügung, um in der Küche erfolgreich zu sein. Boschert bescherte dem „Bohrerhof“ einen gastronomischen Höhenflug. Doch nach rund zehn Jahren war die „Arbeitsehe“ zwischen den Hof-Besitzern und ihrem begnadeten Chef-Koch verschlissen. Boschert meldete sich im Oktober des vergangenen Jahres krank und machte danach überraschend den "Abflug" vom „Bohrerhof“. Die Bohrers waren geschockt. Nach Informationen unserer Zeitung wollte Boschert, dass ihm die Bohrers kündigen, doch die wollten ihn behalten, und kündigten ihm nicht. Auf die wiederholten Krankmeldungen wurde schließlich ein Auflösungsvertrag zum 31.3.2013 mit einer Freistellungsklausel geschlossen. Später erfuhren die Boherhofbesitzer, dass der Ihringer Handels-Millionär Jürgen Schandelmeier ihrem Ex-Chef-Koch danach ein verlockendes Angebot gemacht hat. Doch der Schock bei der Familie Bohrer wurde von Woche zu Woche größer, als man mit einer Welle von Abgängen bei Kellnern, Köchen und Bäckern (-innen) konfrontiert wurde. Und nun stellen sich natürlich viele diese berechtigte Frage: Hat Daniel Boschert vielleicht den Restaurant-Leiter Christian Weinstock und einen Teil des Bohrerhof-Personals in die "Ihringer Winzerstube" gelockt? Warum kündigte auch die Macherin ihrer leckeren „Schwarzwälder Kirschtorten“  und wer bäckt Boschert in der Winzerstube jetzt die gleichen Kuchen wie im  "Bohrerhof"?

Winzerstube und Boschert schrieben Bohrerhof-Kunden an.

Auch die Bohrers fragten sich wohl, ob es einen Abwerbe-Angriff auf ihren eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb gibt, als ihre Kunden auch noch einen von ihrem früheren Angestellten Boschert unterzeichneten Werbebrief der „Winzerstube Ihringen“ erhielten. Bohrers Kunden regten sich darüber auf, weil sie ihre Adresse dem von ihnen besuchten „Bohrerhof“ und nicht der „Winzerstube“ gegeben haben wollen. Und die Hofbesitzer fragen sich nun wohl, was mit ihrer Kundendatei und ihrem Computer geschehen ist und ob und ggf. wie diese wertvolle Kunden-Daten in den Besitz der "Winzerstube" gelangt sein könnten. Einen solcher „Aderlass“ beim Personal und der Kundendatei stellte ihr gastronomisches Aufbauwerk vor eine bedrohliche Herausforderung. Die Bauersleut Petra und Bruno Bohrer wussten sich in ihrer Not zu helfen und ließen sich nicht entmutigen. Sie besorgten sich jetzt frisches Personal und sind mit neuem Schwung, einem neuen Team und neuen Ideen bereit für einen Start in die kommende Spargel-Saison. Sie hoffen, dass ihre Kunden bei der Bewertung der Leistungen des "Bohrerhofes" zu einem gerechten Urteil kommen und ihnen die Treue halten. Bruno Bohrer wollte sich zu dem Vorfall nicht weiter äußern und sagte nur: „Unser Spargel hat keine langen Transportwege und kommt frisch gestochen auf den Tisch. Wir glauben, dass unsere Kunden das bemerken und uns treu bleiben“.

Viele Wirte der Region sind besorgt über die Aktion von Schandelmeiers Winzerstuben-Geschäftsführer und beachten den Abgangsort und den Ankunftsort des Bohrerhofpersonals. Denn bisher war es ein ungeschriebenes Gesetz der Lauterkeit unter den Gastronomen, dass man sich nicht gegenseitig das Personal abwirbt.

Der redegewandte Schandelmeier-Geschäftsführer Daniel Boschert sagte, gutes Personal zu rekrutieren sei eine reine "Charaktersache". Wenn man gut mit Personal umgehe, folge es einem nach. Für ihn sei es kein Problem, Köche und Bedienungen für die Winzerstube zu gewinnen.  Die bisherigen Bohrerhof-Mitarbeiter seien ihm aus freien Stücken gefolgt; Abwerbungen habe er nicht nötig gehabt.  Er habe sich nach seinem Abflug im Bohrerhof bei Schandelmeier beworben. Auf die  detaillierte Anfrage unserer Zeitung zu den Personalwechseln vom "Bohrerhof" zur "Winzerstube" und zur Kundendatei des "Bohrerhofes" antwortete die Winzerstube nicht.  Bei so viel Personal-Wechsel aus dem "Bohrerhof" in der "Winzerstube" „schandelmeierts“ zwar manchem  in Ihringen und in Feldkirch. Unzweifelhaft hat sich die Qualität der "Winzerstube" mit dem neuen Personal vom "Bohrerhof" stark verbessert, doch es "bohrt" bei einigen freien Meinungsbildnern ein leichtes „Gschmäckle“. Ob so viel ex- und hopp nicht Schande macht?

Gaumen-Zitzeln mit  Daniel Zitzelsberger im Colombi?

Colombi-Chef Roland Burtsche hat das alles gar nicht erst nötig. Wenn sein legendärer Küchendirektor Alfred Klink in einigen Jahren mit ihm in den Ruhestand geht, kann er auf "Koch-Männer" zurückgreifen, die sein genialer  „Küchen-Macher“ vorzüglich ausgebildet hat. Klink hat aus vielen Männern und Frauen Spitzen-Köche gemacht und sie als seine Botschafter in die großen Restaurants der Welt gesandt. Sein Lehr-Werk wird auf Dauer weiterleben. Noch gibt „Großmeister Klink“ den Löffel des Chefkochs nicht ab, doch das „Gaumen-Zitzeln“ wird im Colombi bereits geübt; mit Daniel Zitzelsberger. Der schöne und begabte Koch ist vom Luxusschiff „AIDA“ wieder zurückgekehrt ins "Colombi" und wird von Insidern bereits als Klink-Nachfolger gehandelt.

Schlagen Millionäre mit dem Geldbeutel etablierten Wirten in den Kochtopf?

Die Wirte sind besorgt, dass die Milliardäre und Millionäre, die sich jetzt Weingüter, Höfe, Hotels und Restaurants wie Spielzeuge zulegen, auch bei ihrem mühsam ausgebildeten und qualifizierten Personal mit dem Geldbeutel zuschlagen könnten. Das machte ehemals schon Milliardär Max Grundig selig. Er engagierte den aus Oberbergen stammenden Sterne-Koch Franz Keller junior für eine Spitzen-Gage in seine damals weltberühmte Nobel-Herberge "Bühlerhöhe". Grundig trennte sich später von seinem verlustreichen Luxus-Hotel und Franz Keller kochte danach wieder in seiner eigenen „Adlerwirtschaft“ in Hattenheim im Rheingau.  Manchmal stechen eben doch nicht  nur das große Geld, sondern harte Arbeit und beständig gute Küchenwerke auf den Tellern.

Autor: Werner Semmler
 

  (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 7244 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 08.03.2013 10:46.

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Winzerstube Ihringen: Jürgen Schandelmeiers neues Gastro-Investment (Bild: Rouven Schneider)  
   
 

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